Silberfischchen
Silberfischchen Lepisma saccharina (Linnaeus, 1758) sind weltweit verbreitet. Sie sind wie alle Arten der Borstenschwänze durch einen stromlinienförmigen, geschuppten Körper gekennzeichnet, sowie durch 3 lange, borstenförmige Fortsätze am Körperende. Die Weibchen legen 1 bis 3 Eier pro Tag in Risse und Spalten, unter Möbel u. dergl.. Gelegentlich werden die Eier auch an freie Oberflächen angeklebt. Zur Entwicklung der Eier sind 22° bis 32°C und mindestens 50 bis 75% rel. Feuchte erforderlich. Die ersten beiden Larvenstadien nehmen keine Nahrung auf. Die Generationsdauer beträgt vom Ei bis zur Imago unter günstigen Bedingungen 3 bis 4 Monate und kann sich bei niedrigen Temperaturen auf 2 bis 3 Jahre verlängern. Meist treten 6 bis 7 Larvenstadien auf. Die Lebenserwartung eines Silberfischchens beträgt ca. 3 Jahre.
Silberfischen leben in Wohnungen an feuchten, warmen und dunklen Orten. Im Freien wird die Art in Vogelnestern angetroffen. Die Tiere ernähren sich von stärke- und zuckerhaltigen Produkten wie Mehl, Grieß, Teigwaren, Zucker u. ä., daher auch der Name, aber auch von Hefe, Reis usw. Zur Deckung des Proteinbedarfes werden trockene Fleischreste, aber auch kranke bzw. tote Artgenossen aufgenommen.
Die Silberfischchen sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in Spalten und Ritzen. Sie können praktisch überall in Wohnungen, landwirtschaftlichen und Lebensmittel verarbeitenden Betrieben sowie in öffentlichen Gebäuden gefunden werden. Aufgrund ihrer Feuchtigkeitspräferenz bevorzugen sie Küchen, Toiletten, Bäder und feuchte Keller. Auf der Suche nach geeigneten Futterquellen werden durchaus größere Wanderungen unternommen. Die Tiere bleiben dann allerdings in der Nähe ihrer Nahrungsquelle. Silberfischchen können mehrere Wochen ohne Wasser und Futter überleben. Sie werden häufig mit Wellpappe oder anderen Verpackungen aus befallenen Objekten (z.B. Lebensmittelgeschäften) in neue Häuser eingeschleppt.
In Wohnungen werden Silberfischchen meist als lästig empfunden, sie richten aber in der Regel nur dann Schäden an, wenn ein starker Befall vorliegt. In Lebensmittelbetrieben ist die Verschleppung von Krankheitskeimen, Schimmelsporen u. dergl. durch Silberfischchen möglich. Dann kann es bei dünnen, weichen Materialien (z.B. Papier) zu Lochfraß kommen, bei dickeren zu Schabefraß, gelben Verfärbungen der Oberfläche und zu Verschmutzungen durch die Exkremente. Da Leime auf Kohlenhydratbasis ebenfalls als Nahrungsquelle genutzt werden, kann es zu Schäden an Tapeten, Bucheinbänden, Bildern, Akten, gestärkten Textilien usw. kommen. In vielen Fällen wird der Befall durch Tiere offensichtlich, die in Badewannen, Töpfe und dergleichen hineinfallen und nicht wieder hinausgelangen.