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Orientalische Schabe

Orientalische Schabe

Als Ursprung der Orientalischen Schabe Blatta orientalis wird Nordafrika angenommen. Durch den Welthandel wurde die Art weltweit verbreitet. Die Männchen sind ca. 25 mm lang und besitzen Flügel, die 75% des Hinterleibes bedecken. Die bis 32 mm großen Weibchen haben stark zurückgebildete Vorderflügel. Die Hinterflügel fehlen völlig. Der ovale Eibehälter (Ootheke), der durchschnittlich 15 Eier enthält, wird aufrecht mit der Zähnchennaht nach oben, vom Weibchen am Hinterleibsende bis zu 24 Stunden lang herumgetragen, bevor er abgelegt wird. Die Larven schlüpfen je nach Temperatur nach 1,5 bis 2 Monaten. Unter günstigen Lebensbedingungen entwickeln sich die Larven über 5 Stadien zu den Imagines. Es kommen aber auch 9 bis 10 Häutungen vor. Je nach der Umgebungstemperatur benötigen die Larven 2 bis 6 Monate zur Entwicklung.

Aufgrund des hohen Temperaturbedarfes ist die Orientalische Schabe bei uns seltener als die Deutsche Schabe und kommt vorwiegend in den warmen Bereichen von Bäckereien, Schlachthöfen, Molkereien, Brauereien, Gastwirtschaften, Großküchen, Hallenbädern, Toiletten, Wäschereien usw. vor. In Krankenhäusern sind vor allem der Küchenbereich, Heizungskeller, Lagerräume sowie die Wäscherei gefährdet.

Bei starkem Befall macht sich die orientalische Schabe durch ihren charakteristischen, unangenehmen Geruch auf sich aufmerksam. Da die Orientalische Schabe im Vergleich zur Deutschen Schabe schlecht klettert, liegen ihre Verstecke meist im Bodenbereich in schadhaftem Mauerwerk, hinter Wandverkleidungen, Türzargen, Scheuerleisten, in Leitungsschächten, Abwasserleitungen und dergleichen. Neben Abwasser- und Versorgungskanälen sind Fernwärmesysteme ideale Verbreitungswege für die Orientalische Schabe. In Bäckereien erfolgt die Einschleppung durch Lebensmittel und Verpackungsmaterial, die Ausbreitung in die Filialen mit Backwaren. Hier spielen Eibehälter, die in den Transportbehältern, im Verpackungsmaterial aber auch in den Waren selbst abgelegt wurden, eine wichtige Rolle.

Die Orientalische Schabe ist nachtaktiv. Auch bei einem starken Befall sind tagsüber bzw. bei Licht keine Tiere außerhalb der Verstecke zu finden. Die Orientalische Schabe ernährt sich von allen möglichen organischen Substanzen, wobei stärkereiche Nahrung bevorzugt wird. Selbst Tapeten und Bücher, die mit stärkehaltigen Leimen behandelt wurden, werden benagt. Hinsichtlich der verursachten Schäden und der Krankheitsübertragung ist die Orientalische Schabe mit der Deutschen Schabe vergleichbar.