Fips

Am 23.08.2020 mussten wir uns von Fips verabschieden und unseren tapferen, treuen Begleiter beerdigen.

Fips

Seit der Zeit, als Fipsen, wie wir ihn bisweilen nannten, in unserem Unternehmen mitarbeitete und mit seiner feinen, jagdlich ausgebildeten Nase uns die Wege der Ratten und ihre zum Bau führenden Röhren zeigte, hat er in seiner charmanten, liebenswürdigen und gewinnenden Art auch viele unserer Kunden für sich eingenommen und verzaubert. Viele werden sich an diesen kleinen großen Hund erinnern.

Oft sagten wir scherzhaft: „Könnte der schreiben, hätte er längst einen eigenen Fanclub im Internet!.“ Den hatte der Dackel aber auch so. Halt auf seine Weise. Es gab Grüße an den Dackel auszurichten und manches Mal bekam Fipsemann sogar eigenes Trinkgeld. Als Leckerchen, versteht sich!

Nicht nur, dass er unter Menschen Spannungen und verhärtete Fronten mit seinem Charme zum Schmelzen brachte: Sommertags kam ich einmal in eine Runde frostiger Atmosphäre, den Dackel unter dem Arm. Ich setzte ihn mitten in die Gruppe. Der Dackel blickte sich um und schaute der Reihe nach von Mensch zu Mensch. Jeder einzelne, einer nach dem anderen, begann zu lächeln. Fipsen hatte das Eis geschmolzen. Konstruktiv konnten wir an die Arbeit gehen.

Fipsemann unterschied auch zwischen Ratten-Notröhren und den relevanten Röhren, die zum Bau führen und verwies dies auch. Unsere Arbeit, die sich ergänzte und uns zu einem eingeschworenen Team werden ließ, hat dieser Hund in seiner stillen unaufdringlichen Art enorm unterstützt. Und: Ich konnte mich auf sein „Urteil“ verlassen! Den jagdlichen Teil seiner Ausbildung waren wir bereits gemeinsam durchgegangen. Somit kannte ich meinen Hund, hatte ihn von Beginn an erlebt und gespürt, hatte ihm verständlich machen können, worauf es ankam und was es am Ende zu erreichen galt. Selbstverständlich, dass wir bei diesem Werdegang nach getaner Arbeit so manchen Kringel Fleischwurst übers Messer geteilt haben: Eine Scheibe für den Dackel, die andere für mich und so weiter. Hin und her. So ging´s, bis wir uns zufrieden mit der Zunge genüsslich um den Fang schleckten.

Vieles gäb´ es noch zu erzählen. Der Abend würde lang. Fipsen ist nicht mehr. Er liegt jetzt neben unseren Hunden, neben dem innig geliebten Artos - Tiroler Bracke, meinem Bruder auf vier Läufen, einem hoch passionierten Jäger - neben Alexa und neben Bella, die uns als erste verlies.

Fipsen strahlte Lebensfreude aus. Trotz späterer Querschnittslähmung. In seinem Rollwägelchen, von Anne "Dackel-Ferrari" genannt, erkundete er lebhaft die Umgebung, nahm am Leben teil, arbeitete auch weiter in unserem Unternehmen mit und strafte jene nicht beachtend Lügen, die rieten, diesen Hund doch einzuschläfern. Nein! Fips war Leben. Mein Ältester nannte Fips einen Optimisten. Für Anne war Fips einen Kämpfer. Dieser Hund war fröhlich, konnte lachen, hatte immer etwas vor, Pläne im Kopf. Das eine Ohr nach hinten übergeschlagen und die Rute hoch, konnte der Dackel ebenso Nähe und Kuschelzeit charmant und Widerstand nicht duldend zärtlich einfordern. War ihm dann so richtig wohl, schnurrte er - halt auf hündisch.

In unseren Herzen leben sie fort, unsere Hunde. Geschichten, Erinnerungen halten sie lebendig. Darin liegt ein klein bisschen Trost.         

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