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Wieder Hornissen ums Haus!
Die Abteilung Artenschutz des Kreises in Bergisch Gladbach hat genehmigt: Dieses Hornissenvolk hätte aus schwerwiegenden gesundheitlichen Gründen entweder getilgt oder umgesiedelt werden können.
Wir haben uns für Umsiedeln entschieden und dies mit dem Auftraggeber einvernehmlich besprochen. Unsere Beweggründe für den Artenschutz hat er verstanden und unterstützt sie.
Vom Dach her wurden wir erst einmal neugierig beäugt.
Als wir dann oben anfingen, das Dach zu öffnen, um an das Volk zu kommen, wurde es lebendig.
Genauestens wurden unsere Handgriffe "registriert". Oft hatte man den Eindruck, die Hornissen sähen einem direkt ins Gesicht.
Lange hat es gedauert, bis wir so ziemlich alle Tiere schonend eingesaugt hatten. Geduld hat hier oberste Priorität, um möglichst kein Tier zu verlieren oder zu verletzen und sie alle einzufangen, denn manches Tier versucht sich auch zu verstecken.
Danach musste es schnell gehen: Sorgsam wurden die Waben und die Box mit den Tieren vom Dach heruntergebracht und behutsam in die Hornissenkiste "umgezogen".
Jetzt noch Futterteig in die Kiste, transportsicher verschließen und ab an den neuen Standort.
Jetzt steht die Hornissenkiste in unserem Garten und es herrscht bei geeignetem Wetter wieder Flugbetrieb. Ehrlich gesagt: Ich muss zugeben, dass ich diesen sonoren Brummton dieser imposanten Insekten mag.
Uns war von Anfang an klar, dass es für ein Umsiedeln, jetzt Ende September, an sich schon zu spät ist. Aber andererseits: Bevor wir töten, versuchen wir zu erhalten und zumindest noch Geschlechtstiere zu retten. Und selbst, wenn es schief gegangen sein sollte, wir haben es zumindest versucht.
Besonders in diesem Jahr, bei dem bei Insekten wie Wespen, Hornissen und auch unseren Bienen auffiel, dass sich die Insektenfauna angesichts ökologischer Veränderungen sehr schwer tut, tut Schutz der Artenvielfalt dringend Not.
Ein gutes Zeichen? Bis heute zumindest, an den kühleren Tagen, schaut man immer wieder zur Tür heraus und zeigt sich. Das lässt doch hoffen, oder?