Wie bei Sherlock Holmes...

Zuerst hatte er die Stiche. An den Beinen. Eine ganze Kette lang. Dann auch sie. Mit einem alten Hausrezept brachten sie es ans Licht: Flöhe. Doch woher kamen sie? Wer hat sie eingeschleppt? Der Familienrat befand, hier muss ein Profi ran. Dr. Eckel & Partner kam ins Spiel.

Man führte uns in das elterliche Schlafzimmer unterm Dach, wo beide gestochen worden sind und erklärte, dass er dort beim Staubsaugen unter dem Bett eine Vogelfeder gefunden habe und die würden nebenan auch brüten.

Beim Rundgang durch den Betrieb fanden wir in der offenen Halle, in der auch regelmäßig gearbeitet wird, unter dem First zwei Vogelnester. Wann denn die Vögel ausgezogen seien und seit wann man die Stiche habe. Ja, seit drei, vier Wochen seien sie weg und die Stiche hätte man seit circa zwei Wochen. Nun, das könnte ja passen.

Im Schlafzimmer haben wir zunächst punktuell Bettgestell, Matratzenunterseite, Fußleisten und Türrahmen mit einem Mittel behandelt, das Flöhe auch über ihre Entwicklungsstadien hinweg austrocknet.

Im Gespräch kam heraus, dass die zahllosen Katzen der allzu tierlieben Nachbarin häufig durch den Betrieb zögen und dort auch schliefen. Ach ja, und auch im Büro sei man von Flöhen angesprungen worden. Die Teppiche vor der Ladentheke und unter dem Schreibtisch seien schon weg geschmissen worden.
Ergänzend wurde also auch die offene Halle gestäubt, um gleich mehrere Generationen auszutrocknen. Im Gebäude wurden die kritischen Bereiche behandelt.

Der Blick durch das Binokular zeigte, anders als anfangs vermutet, jedoch keinen Vogel-, sondern den Katzenfloh (Ctenocephalides felis).
DSC_0193a web groß Katzenfloh von oben Katzenfloh von oben und von der Seite.
DSC_0223 web groß Katzenfloh von der Seite

Mit unserer Behandlungsstrategie lagen wir also offenbar richtig. Ergänzt wurde sie noch durch eine Abwehr der freigehenden Katzen. Dringend musste verhindert werden, dass nicht nur die Angestellten des Betriebes, dessen Leiter und seine Familie, sondern auch die Kunden von Flöhen belästigt wurden.
Der Auslöser dieses nicht unerheblichen Flohbefalls sind folglich streunende Katzen, die, weil von einer allzu "tierliebenden" Nachbarin auf offener Strasse unkontrolliert gefüttert, aus allen Richtungen von nah und fern magnetisch angezogen werden. Doch nicht nur Katzen laben sich dort, auch Marder, Fuchs und Rabenkrähe, berichten Anwohner.

Dass besonders streunende Katzen nicht nur Flöhe anschleppen, sondern auch nicht ungefährliche Krankheiten wie Toxoplasmose sollte man im Hinterkopf behalten. Ganz zu schweigen von dem erheblichen Schaden, den Katzen an Bodenbrütern, Kleinsäugern oder Reptilien anrichten. Das alles als Ergebnis falsch verstandener Tierliebe.

Nicht nur die Artenbestimmung, auch die Ursachensuche kann äußerst spannend sein, wie dieser Fall zeigt. Spannender als ein Krimi.

Schlagwörter: 
Für Kommentare oder Fragen zum Blog können Sie gerne unsere Kontaktseite nutzen.

Kategorien im Blog

Schlagwörter im Blog