Werkstattgespräch der FDP zur Biodiversitätssdtrategie NRW

Diskutiert haben über die Biodiversitätststrategie des Landes Nordrhein-Westfalen Max Freiherr von Elverfeldt, Vorsitzender des Grundbesitzerverbandes NRW, Franz Prinz Salm zu Salm, Rechtsanwalt, Forstwirt und Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes Sachsen-Anhalt, Holger Maria Sticht, Vorsitzender BUND NRW und Lars Schmidt, Generalsekretär und Hauptgeschäftsführer der Deutschen Säge- und Holzindustrie. Moderiert hat Hennig Höne (FDP) MdL, assistiert von Karl-Heinz Busen (FDP), ebenfalls MdL.

2015-03-16 19.08.02

Quasi auf der "Gegenseite", die Verantwortlichen für die Biodiversitätststrategie, die, die daran geschrieben haben: Behördenvertreter, Vertreter des amtlichen Naturschutzes, ein Vertreter der Wissenschaft, NGOs.

Hier die Nutzer, die Grundeigentümer (neben dem einen NGO-Vertreter), dort die "Verwalter", die Schützer ohne Eigentum. Man verzeihe mir die Polarisierung, die notwendig ist, um aufzuzeigen, was daraus wird.

In der Diskussion zwischen den Diskutanten herrscht Einigkeit, dass Artenschwund zu beklagen und möglichst aufzuhalten ist und dass auch für Artenvielfalt Opfer zu bringen sind. Heftiger Streit entbrannt über in der Frage des "Wie": Dirigieren, verbieten, sagen die Einen, Kompromisse, Einigungen über die Vorgehensweise im Gespräch entwickeln, sagen die anderen.

Grobe Defizite auf fachlichem Niveau: Bruchstückwissen bis blanke Unkenntnis über bio- und ökologische Zusammenhänge auf seiten des BUND-Vertreters, immerhin Vorsitzender des BUND NRW, berechtigte Vorwürfe seitens der Grundbesitzer über die Nichtbeteiligung bei der Entwicklung dieser Biodiversitätsstrategie auf der anderen Seite. Wobei ein fundamentales Manko darin liegt, dass über die Rolle des Naturkörpers Bodens, gerade auch für die Biodiversität (Vielfalt der Landschaftsformen, Vielfalt der Arten und Vielfalt deren Genetik), noch nicht einmal im Ansatz gesprochen wurde und auch nichts vorgeschlagen wurde, den Schwund der Arten durch einen dringend notwendigen Bodenschutz aufzuhalten. Derzeit steht "Boden" - sichtbar am Preis - unter einem eklatanten Druck: Alle wollen kaufen, bauen, nutzen. Aber Boden ist begrenzt und vor allem nicht vermehrbar. Punkt.

Blamabel die Unkenntnis des Herrn Sticht, angesichts menschengemachter Emisssionen in die Umwelt wie beispielsweise durch Stickstoff oder Kohlenstoff, die alleine schon zu gravierenden Auswirkungen auf die Biodiversität führen, noch von "Wildnis" oder einer "neuen Wildnis" zu sprechen. In einer ökologischen Situation, in der einige Stoffe wie Stickstoff oder Kohlenstoff massiv in die Umwelt geblasen werden und damit sich die Artenzusammensetzung drastisch in Richtung der Arten verschiebt, die damit perfekt umgehen können, den opportunistischen Arten wie vielen Prädatoren oder Kulturfolgern wie dem Reh, wird eine "neue Wildnis" Kultstätte ökologischer Opportunisten. Ausgewogene Artenvielfat, wenn jemals existent, ade!

Spätestens mit diesen Aussagen des NGO-Vertreters konzentrierten sich die Wortmeldungen aus dem Auditorium auf massive Kritik an dessen fachungetrübten Vorstellunge.

Dass - nebenbei - zumindest beim BUND-Vertreter kein Bewußtsein dafür vorzuliegen scheint, dass die bisher noch zu bestaunende Artenvielfalt auf die verschiedenen Rodungswellen seit circa 800 n. Chr. und folgende zurückgeht, in deren Folge die Offenlandschaft erst entstand, die die mitteleuropäische Kulturlandschaft bildete und die die Artenvielfalt aus östlichen Steppengebieten und montanen Bereichen in unsere Breiten brachte, ist ernüchternd.

Eines wurde in dieser Diskussionsrunde klar: Es geht Grünen, Umwelt- und- Naturschutzverbänden wie BUND, NABU und Co. um nichts anderes als um die Macht in der Fläche. Artenschutz, Tierschutz, Landschaftsvielfalt sind denen, die ihre politischen Mttelsmänner und Handlanger in den Reihen von Bündnis 90/Die Grünen gefunden haben egal! Stattdessen kann nur Eines helfen: Schützen durch Nutzen. Dies aber nachhaltig. Nur so läßt sich die Arten- und Landschaftsvielfalt bewahren.

Wen wunderts, dass angesichts solcher ideologischer Absichten in Nordrhein-Westfalen 15.000 gesetzestreue Jäger auf die Straße gehen, um für den Erhalt einer artenreichen Landschaft zu demonstrieren?

2015-03-18 11.09.58

Bleibt zu befürchten, dass im politischen Gerankel zwischen Fachwissen und Inkompetenz unser Erbe an natürlichen Ressourcen wie die faszinierende Vielfalt der Arten und der Reichtum an Landschaftsformen auf der Strecke bleiben.
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