Tiere verstehen...

Auf den letzten Drücker kamen wir gerade noch in die großartige und ergreifende Ausstellung im Bonner Kunstmuseum "August Macke und Franz Marc - eine Künstlerfreundschaft". Wer kennt sie nicht, diese Tierbilder von Franz Marc, die ins Herz gehen? Pferde, Kühe, Antilopen, Rehe, Tiger oder der Blick ins Paradies...? Franz Marc hat auf seine Weise das Wesen des Tieres erfasst und ihm seinen Platz in der bildenden Kunst geschaffen.

Marc

Seine Bilder begleiten mich seit Kindesbeinen. Eines hing in meinem Kinderzimmer und eine Kopie des "Tigers" bei meinem Großvater in dessen Arbeitszimmer.

"Bei meinem Gang von Bild zu Bild, wie von einer Welt in die nächste wandelnd, wurde mir klar, was mich an diesen Bildern so ergreift. Marc und mich, wir beiden, sind besselt von dem Wunsch, Tiere als solche, sozusagen aus sich heraus zu verstehen. Nicht durch die menschliche Brille, sondern von Tier zu Tier. Auf Augenhöhe. Der eine hat dieses Thema in seine Kunst aufgenommen. Dabei ist in den späten Werken von 1910 bis zu seinem Tod 1914 der Unterschied zwischen der natürlich-gefälligen, rundlichen Linienführung bei den Tieren zu den futuristischen-kubistischen Elementen des Umfeldes besonders augenfällig.

Marc setzte sich mit dem Naturalismus, dem Jugendstil und dem französischen Impressionismus auseinander, suchte aber nach einer neuen Ausdruckssprache, um "das geistige Wesen der Dinge" darstellen zu können. Mit nie zuvor gekannter Konsequenz öffnete er den Weg für eine Kunst, in der Farben weit über die naturalistische Darstellung eine symbolische Bedeutung erlangten: „Jede Farbe muss klar sagen, wer und was sie ist, und muss dazu auf einer klaren Form stehen“, erklärte Marc. Blau ist bei ihm die Farbe des Geistigen, rot sind Liebe, Leidenschaft und Verletzlichkeit, gelb ist die Sonne und die Weiblichkeit.(Quelle: http://www.arsmundi.de/de/698018/Bild-Tiger-1912/698018.html#artistPage=false&prefn1=arsMundiDefaultVariantBoolean&start=3&sz=30&prefv1=true&scrollPageTop=true&cgid=1829)

Im Mittelpunkt seiner Malerei standen insbesondere Tiere, da diese im Gegensatz zu den Menschen für ihn Ursprünglichkeit und Reinheit symbolisierten. Genau wie Kandinsky suchte er nach der Erneuerung des Geistigen in der Kunst."

Tiere zu verstehen beschäftigt auch mich. Kaum etwas interessiert mich mehr. Seit Kindesbeinen. Und heute ist dieser Wunsch, Tiere zu begreifen und zu verstehen, Motivation für unsere Arbeit. Könnte es sich besser fügen?

Danke für diese Ausstellung, für die Anregungen und Inspirationen, die sich daraus entwickeln.
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