Fuchs, Du hast die Gans gestohlen - doch Realität?

Gegenüber, auf der anderen Straßenseite, hält ein lieber Nachbar Zwerghühnchen und erfreut sich an ihrem durchaus putzigen Gehabe im Garten. Für ihn und seine Familie ist dies eine Bereicherung. Die Gartengestaltung scheint allem Anschein darunter nicht zu leiden. Soweit der "Frieden" in der dörflichen Gemeinschaft, die im Speckgürtel eines großen Ballungsgebietes, mittlerweile als "Schlafstadt", lebt, bringt doch der Hahnenschrei am zeitigen Morgen eine besondere Qualität ländlichen Lebens mit. Leider trügt dieser Schein.

IMG_7394 Fuchs Hausgarten II

Es ist ein Phantasiegespinst, wir Menschen lebten in einem urban gestalteten Umfeld, das quasi als abgeschirmte Enklave aus dem Großlebensraum des mitteleuropäischen Bioms ausgegliedert ist, nein, wir sind mit unserem vielartigen und reichstrukturierten Lebensumfeld und mit unserer Lebensgestaltung geradezu ein überaus attraktiver Teil, ein Magnet all dessen! Mehr noch: Wir sind einer der interessantesten Teile, ein ökologischer Hotspot, denn bei uns "geht die Post ab"! Ganz im Gegensatz zur rückläufigen Artenvielfalt auf dem Land!

IMG_7393 Fuchs Hausgarten I

Hier in unserem Dorf hat ein Fuchs (Vulpes vulpes) - auf den Bildern ist nur schwer zu erkennen, ob es ein junger Rüde oder eine junge Fähe ist - längestens erkannt, dass von uns Zweibeinern keinerlei Gefahr ausgeht, denn man bewegt sich sicher, gilt es doch ohne lange Umschweife an das schmackhafte Geflügel zu gelangen. Die Zeiten, zu denen er ansichtig wird, haben - mit Verlaub - durchaus studentische Attüde: Man taucht üblicherweise zwischen 09:00h morgens und 12:00h mittags auf. So die bisherige Beobachtung.

Auf unsere menschliche Anwesenheit reagiert man mit Flucht: Normal! Aber in Streß versetzt uns das als Fuchs noch lange nicht, wie das Bild zeigt.

IMG_7409 Fuchs Hausgarten III

Die - überfällige - Frage ist nur: Wie gehen wir damit um, dass immer mehr wildlebende Tierarten unseren Lebensraum nutzen und sich dort breit machen. Der Fuchs ist nur eine Art. Denn längst zählen Waschbär, Mink und Marderhund zum "Inventar". Verrückt, oder? Schließlich darf nicht außer Acht bleiben, dass mit vielen wildlebenden Tiertarten massierte Gesundheits-, Vorrats- und Materialschäden einher gehen.

Ökologische Schädlingsbekämpfung ist daher als Schnittstellenfunktion zu verstehen, die Konflikte zwischen Mensch und Tieren entzerrt und Spannungsfelder entschärft, indem sie Verhütung/Vorsorge (Prävention) und Tilgung sinnvoll und nachhaltig verbindet.

Inzwischen wurde sogar beobachtet, dass der Fuchs mittags in der prallen Sonne seelenruhig zwischen den Häusern über die Kreuzung läuft - von Hektik keine Spur. Und die Nachbarn finden´s auch schon schön. An die Probleme, die damit verbunden sein können, scheint keiner zu denken...

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